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SVV
Wilkinson Sword stand auf den Papier. Ganz vorsichitg wickelte ich
die Rasierklinge aus. Sie war neu und scharf genug - oder auch nicht.
Irgendwann werde ich sie brauchen und dann muss ich mir sicher sein, dass
sie ihren Zweck erfüllt.
Jetzt, in dieser grossen Wut könnte ich sie einmal ausprobieren, meine
Hemmschwelle war gesunken. Trotzdem ging ich es vorsichtig an. Ein
kleiner Schnitt in den Arm, sofort floss Blut aus der frischen Wunde. Es
war von einem wunderschönen rot - mir gefiel es. Der Schmerz ermöglicht
zu vergessen, wenn auch nur für kurze Zeit. Ein zweiter kleiner Schnitt.
Es tat einfach nur gut. Dieses Gefühl, es füllte mich ganz aus, die
Leere in mir verschwand. Da war nur der Schmerz und dieses
unbeschreibliche rot. Blut habe ich manchmal als synonym für Leben gesehen. In diesen
Augenblick kam in mich das Leben. Ich hielt die Luft an und schloss die
Augen. Die Rasierklinge fühlte sich kalt auf der Haut an. Messerscharf
schnitt sie in meinen Arm. Einen kleinen Moment konnte ich in die
tiefe, klaffende Wunde sehen. Dann füllte sie sich auch schon mit Blut, er
strömte nur so aus mir heraus, rann über meinen Arm in das Waschbecken,
in den Ausguss. Mein Blut, mein Leben, aus der tiefen Wunde, an die
mich ewig eine Narbe erinnern wird.
Ja, die Klinge war scharf, scharf genug....
Ich weiß nicht woher es kommt, sagt Lena.
Ich weiß nicht, warum ich es tu, sagt Lena.
Sie schaut auf die alte Schere, die auf dem Tisch neben ihr liegt.
Leere ist in ihren Augen zu erkennen.
Sie ist ganz alleine und greift, wie so oft, zu ihrem Schrenk um die
scharfen Rasierklingen zu suchen, die sie dort schon Jahre
lang versteckt hält, ohne das es jemand bemerkt hat.
Tränen steigen in ihre Augen und kullern leise ihre weiche Haut
hinunter.
Das bekommt sie garnichtmehr richtig mit.
Ihre Hand zittert, als sie eine neue, scharfe Klinge aus ihrer
Verpackung
zieht.
Schon so oft, hatte sie es gemacht.
Schon so oft, war alles gut gegangen.
Schon so oft wurde sie auf die Narben angesprochen,
doch sie schwieg.
Vorsichtig setzt sie an.
Am Hals, wo es ihr am besten gefällt.
Schmerz fühlt sie keinen.
Immer mehr,
immer tiefer
und immer schneller,
ritzt sie sich an Hals und Armen.
Es ist eine Sucht.
Von ihr kommt sie nicht mehr los.
Innerhalb 20 min.
hat sie sich schon fast 600 mal geschnitten,
doch sie merkt nichts.
Nur ein befreiendes Gefühl.
Dieses rot.
Fantastisch.
Einfach wundervoll.
Und erneut schneidet sie sich.
Erst wenn es ihr besser geht, hört sie damit auf.
Dann kommt der Schmerz.
Ein schreckliches stechen, doch Lena macht es nichts aus.
Sie nimmt es nicht mehr richtig war.
Es ist für sie wie ein Traum, ausdem sie nie wieder aufwachen wird
Als Laura das sah, stockte ihr der Atem. Alles verkrampfte sich in ihr.
Sie sah, wie der Bildschirm langsam vor ihrem Augen in den Tränen
verschwamm und sie nur noch vage die Buchstaben, die ihr gesamtes Inneres
gerade ausgelöscht hatten, erkennen konnte.
Ich kann nicht mehr.
Das waren doch nur ein paar zusammengesetzte Buchstaben, wie konnte man
deswegen ein ganzes Leben an sich vorbeirauschen sehen?
Wie konnte man deswegen denken, alles sei vorbei?
Wie konnten ein paar Buchstaben die Freude und die Glücklichkeit der
letzten 8 Monate einfach so zerstören?
Fragen über Fragen.
Keine Antworten.
Nur Fragen.
Laura nahm die nächsten Sätze kaum wahr.
Lina, Steffi und Katja versuchten, sie zu trösten. Das sah ihnen mal
wieder verdammt ähnlich. Trösten, alle waren ja soo gute Freundinnen von
ihr, und alle hatten sie ja soo lieb!!
Laura wusste, was sie von denen zu halten hatte. Am Anfang, da war es
noch lustig gewesen, da hatte sie noch Spaß daran gehabt, jeden
Nachmittag den Computer anzustellen und die Namen zu lesen, zu chatten, sich zu
freuen, und, ja, und wegen Daniel.
Daniel. Daniel. Daniel.
Das war das einzigste, was Laura in diesen Augenblicken denken konnte.
Nur an Daniel.
Es schien ihm nicht schwer zu fallen, diese Sätze zu schreiben. Weit
hergeholte Erklärungen, oder besser Sätze, die sie ruhig stellen sollten.
Ja keine Panik aufkommen lassen, alles war sowieso schon schlimm genug
für sie.
Erst der Tod ihres Hundes, dann die verflossene Freundin und nun machte
auch noch Daniel Schluss.
Als das mit Senta war hatte sie ja schon an Selbstmord gedacht, aber
Daniel und Lina und Steffi und Katja konnten sie noch davon abhalten.
Dann hatte Carina auf einmal auch besseres zu tun, und ließ Laura
allein. Allein mit ihren Problemen.
Und jetzt?? ...
Jetzt dieser Nachmittag. Alles war so schön gewesen, wieder im Chat,
wieder zusammen mit ihren Freunden und Freundinnen, Daniel war auch da.
Ihr Daniel. Er gehörte doch ihr, er konnte doch nicht einfach so sagen
Aus, das ging doch nicht.
Sie hatten sich doch in den Nächten, in denen sie telefoniert haben,
die ewige Liebe geschworen.
Und jetzt??
Jetzt weinte Laura.
Daniel weinte auch, aber es tat ihm nicht Leid. Er weinte, weil er es
doch so niedlich fand, wenn Laura weinte. Sie hatte oft mit ihm am
Telefon geweint. Immer diese kindliche Naivität, das machte sie aus. Wenn
man sie hörte, da hatte man sofort das Gefühl, man hat es mit einem
kleinen und zerbrechlichen Wesen zu tun, das man in den Arm nehmen muss, und
man musste aufpassen, dass es nicht zerbrach.
Laura, sie spielte immer die Rollen des kleinen Vogels, der aus dem
Nest gefallen war und nicht wieder hereingekrochen kam, aus Angst, oder
viel mehr aus fehlender Kraft.
Kraft, die sie jetzt auch nicht mehr hatte.
Sie saß in der Wohnung vor dem Computer und starrte immer noch auf den
Satz, auf den Satz, nur auf den Satz.
Auf den Satz, der ihr Leben mit einem Schlag veränderte. Dass Lina und
Steffi und Katja da waren, das bemerkte sie gar nicht mehr. Sie sah
ein, dass sie sich die ganze Zeit etwas vorgemacht hatte. Die Liebe übers
Internet. Und das sollte gut gehen?
8 Monate war es gut gegangen.
8.
8 Monate.
Und jetzt??
Jetzt war es aus. Aus mit den 8 Monaten, mit dem Chatten, dem
Telefonieren und mit Daniel. Daniel... Wie schön der Name doch klang. Daniel...
Bei Laura gingen alle Gedanken mit ihr durch. Sie konnte nicht mehr
länger mit anhören, wie die anderen versuchten, Daniel fertig zumachen und
sie zu trösten. Es war doch sowieso alles nicht ernst gemeint. Die
waren doch alles Lügner. Und Daniel erst Recht. Nur ein Lügner. Ohne
richtig zu wissen, was sie tat, schaltete sie den Computer aus.
Sie stand auf und ging in ihr Zimmer. Tränen liefen über ihre Wangen
und sie wusste nicht, wer sie war, was sie machte, was das Leben sollte.
Als sie aus dem Fenster sah, erkannte sie Schnee. Weiße dichte Flocken,
die vom Himmel kamen und die Straßen und Häuser, Bäume und Büsche in
ein wunderschönes weiß tauchten.
Laura liebte den Schnee. Das hatte sie schon immer getan. So schön weiß
und kalt.
Doch viel mehr liebte sie Daniel. Er war ein Lügner, und doch liebte
sie ihn. Dazu waren die letzten 8 Monate zu schön gewesen. Sie liebte ihn
noch genauso wie am ersten Tag.
Seitdem war viel passiert. Der Streit, die große Versöhnung, und dann
das Treffen.
Den weiten Weg hatte sie in Kauf genommen, er war ihr egal gewesen. Die
Zugkosten, auch egal, alles egal, das einzig Wichtige war ihr, dass sie
ihn endlich traf. Ihren Daniel. Dass sie ihn endlich mal umarmen und
küssen konnte, nicht nur über das Internet sagen konnte dass sie ihn
liebte, sondern ihm das ins Ohr flüstern. das war schon lange ihr großer
Wunsch gewesen.
Bald würde er Wirklichkeit werden.
Die Begrüßung am Bahnhof war filmreif gewesen. Sie waren aufeinander
zugerannt, sie hatte sich um seinen Hals geschwungen und er hatte sie um
sich im Kreis geschwungen. Dann hatten sie sich geküsst. Zum ersten
Mal.
Und seit diesem einen Kuss wusste Laura, dass Daniel ihr Daniel war. Er
durfte nie Schluss machen, und das hatte er auch gesagt. Für immer
zusammen, für immer ein Paar.
Und jetzt??
...
Jetzt sah Laura zu, wie es schneite. Und sie weinte. Und sie wusste,
sie konnte auch nicht mehr. Genau wie Daniel es vor einigen Minuten -oder
waren es schon Stunden, in denen sie am Fenster saß?- gesagt hatte...
Alles Leid der letzten Zeit staute sich in ihr auf und sie wusste, sie
musste etwas unternehmen. Ohne Freundin, ohne Hund, ohne Daniel
weiterleben, eine unvorstellbare Vorstellung. Bei dem Gedanken musste sie an
Daniel denken. Er hatte diese Widersprüche in Lauras Sätzen immer so süß
gefunden. Eine unvorstellbare Vorstellung.
Das bewies mal wieder, dass Lauras Lebens nur aus Daniel bestand.
Alles, was sie machte, alles, was sie tat, alles, was sie dachte erinnerte
sie an ihn. Und an die 8 Monate.
Ohne zu wissen, wohin, ging sie hinaus. In den Schnee. Sie lief und
lief und weinte dabei weiter. Dass die anderen Leute sie dabei anstarrten
machte ihr nichts aus. Es würde nichts an ihrem Entschluss ändern.
Laura lief, bis sie zur Brücke außerhalb der Stadt kam. Niemand sonst
war hier, außer Laura und dem Schnee.
Völlig außer Atem kletterte sie den Baum, der am Wegrand stand, hinauf.
Die Äste waren nass und glitschig vom Schnee. Ihre Hände glitten an den
Ästen ab. Ihre Hände wurden noch kälter als sie eine Stelle auf einem
der oberen Äste vom Schnee frei wischte. Es kamen Buchstaben zum
Vorschein. D A N I E L. Und darum ein Herz.
Das hatte sie hier eingeritzt, als sie sich so sicher war, dass nichts
sie auseinander bringen könne.
Und jetzt??
Ihre Tränen fielen auf den Baum und der Schnee schmolz an den Stellen,
an denen sie aufkamen.
Mit zitternden Händen befreite sie auch den Stamm von Schnee. Ob es
noch da war?
Ihre Finger fühlten die raue Rinde. War es etwa weg? Und war das Messer
noch da?
Nein, sie sah das große Astloch im Stamm. Sie griff hinein und zog ein
Messer heraus. Der Griff war schon durchnässt und modrig, die Klinge
noch einigermaßen scharf und sauber.
Sie rieb es an ihrer Jacke ab und betrachtete es. Ihre Mutter hatte es
ihr einmal geschenkt. Damals hatte sie darauf bestanden, ein Messer zu
bekommen, weil sie doch so gerne schnitzte. Hätte ihre Mutter gewusst,
was sie einmal damit vorhatte, hätte sie es wohl nicht gekauft...
Laura nahm es so fest es ging in die Hand und strich nun das Herz mit
den sechs Buchstaben durch. Die Rinde war festgefroren, doch mit einiger
Kraft gelang es ihr, zwei Striche durch den Namen zu ritzen. Zufrieden
sah sie ihr Werk an. Ihr kamen wieder Tränen, doch diesmal waren es
Tränen aus Wut. Wie hatte Daniel das ihr bloß antun können?
Sie rutschte ab, als sie versuchte, den Baum wieder hinunterzuklettern.
Gott sei Dank war er nicht allzu hoch und ihr passierte nichts. Gott
sei Dank? ...
Ob ihr jemand nachtrauern würde? Vielleicht ihre Mutter. Oder Lina,
Steffi und Katja. Aber das meinten die sowieso nicht ernst.
Sie dachte noch etwas weiter darüber nach, als sie das Messer ansetzte.
Tief schneiden, sonst überlebte man. Und längs, nicht quer.
Laura schnitt längs und tief.
Rotes Blut sickerte in den Schnee. In den Schnee, den sie so liebte...

Daniel fing an zu weinen, als er die rote Rose auf den Sarg legte.
Als der Sarg mit Erde bedeckt wurde, fing es sanft an zu schneien...
 

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